Die Petersens. Ein Geschwister-Konzert

Ein Vater hatte zwei Töchter. Und vier Söhne auch.
Er war bekannt in der Stadt. Ließ er doch als Kantor den Domchor zu einem Refugium für Unangepasste werden. Kirchenliedersingen war auch ein bisschen Rebellion zu DDR-Zeiten.
Seine Kinder lernten früh Klavier, Geige, Cello, Horn und Fagott. Im Saal der Bezirksmusikschule spielten sie im Schülerorchester.
Heute konzertieren sie auf den großen Bühnen der Welt.

Auf dem Grab des Vaters, des Landeskirchenmusikdirektors a. D., überragt eine Orgelpfeife den Stein.
Fast gibt es für die Töchter und Söhne keinen Grund mehr, in die Heimatstadt zu fahren. Nun aber doch. Für ein Geschwister-Konzert.
Bei der Generalprobe mit dem Erwachsenenorchester der Musikschule platzt der alte Saal aus allen Nähten. Auch Emotionen können raumgreifend sein. Und Erinnerungen. Irgendwie ist selbst der Vater präsent.
Beim großen Konzert am Tag darauf – erst recht.