Eine Straßenszene

Null Grad. Sieben Frauen meditieren auf dünnen Decken im Lotussitz. Hochkonzentriert und doch tief in ihr Inneres versunken, mit einer Körperspannung, der Kälte, Straßenbahngeräusche und Passantengeplauder nichts anhaben können.
Sie sind ganz bei sich.
Vielleicht in einer anderen Welt. Oder eben gerade nicht.
Loslassen können, das sagt sich so leicht. Die Frauen tun es einfach. Entrückt, reduziert und konzentriert scheinen sie stärker zu sein als alles auf der Welt.
Das ist nur ein Eindruck, daher klärt ein Transparent in der Nähe auf. Die Übungen, die enorme Anziehungskraft der Idee und deren brutalste Verfolgung weit ab vom heimischen Straßenpflaster sind hier mit wenigen Worten und eindringlichen Fotos skizziert. Wahrhaftigkeit. Güte. Nachsicht. Sind das nicht archaische Werte, die etwas Rettendes in sich tragen? Mehr als nur für die Gesunderhaltung des Einzelnen?
Ein Mann kommt des Weges, stützt sich auf seinen Stock und sagt, dass er jetzt 91 sei und dass die Welt sowieso untergehe.

Und nun?