In Ausstellungen fotografiert man nicht. Das ist wie ein Gesetz.
No flash steht manchmal auf kleinen Schildern. Dann ist es erlaubt. Jedoch ohne Blitz!
Bei CDF zücken alle ihre Smartphones.
Unendlich ist der Himmel über dem grünschwarzen Meer. Möwen und Schaumkronen sind winzig getupft. Am Mönch gucke ich mich fest und erinnere mich an die Lektüre, in der die ganze Last der Trauer beschrieben ist, die Caspar David Friedrich erdrückt haben muss.
Ich krame verstohlen mein Smartphone hervor und mache ein Foto. Mit zwei Fingern ziehe ich den Ausschnitt größer – bis ich meine, mehr zu erkennen.
Der Mann am Meer wirkt sehr jung, fast knabenhaft. Vermutlich ist er barfuß. Jetzt könnte ich mir sogar ein Gesicht dazu vorstellen.
So viel Nähe war sicher nicht vorgesehen. Und mit unserem Voyeurismus hat Friedrich nicht gerechnet.