Glück gehabt

Als ich nach dem Silvesterspaziergang den Haustürschlüssel in der Jackentasche suchte, stellte ich fest, dass ich mein Smartphone verloren hatte. Stumm geschaltet. Niemand würde ein Klingeln hören.
Der Moment schmeckte nach Abschied und einer anrollenden Panik, die sich schnell ins Unfassbare steigern konnte. Meine Kontakte. Meine Termine. Meine Fotos. Meine Daten. So lange es noch hell war, musste ich das Handy wiederfinden!
Im Lichtkegel der Fahrradlampe tauchte es nicht auf. Am See auch nicht.
Zurück am Schreibtisch wechselte ich in einen hektischen Pragmatismus, während das Teewasser kochte, obwohl mir gerade jetzt nicht nach Tee und Keksen war.
Ihm schon.
Kauend fand er heraus, wie man online ein Klingeln auf einem verlorenen Smartphone erzeugen kann. Nach elf Sekunden musste jemand rangegangen sein. Jetzt gleich nochmal. Über das Festnetz!
„Hallo?“, sagte eine Frau.
Eine Glückswelle ließ meine Stimme ganz schrill werden.
Wir radelten unter dem Regen hindurch. Die Frau sollte eine gelbe Jacke tragen. Es war so einfach!

Ein paar Nachrichten waren eingegangen. Glück-Wünsche für das neue Jahr!