Lydia hat ihr Mountainbike – ohne es anzuschließen – abgestellt und nur schnell eine Flasche Wein gekauft. Immerhin ist sie jetzt sechzehn.
Auf dem Rückweg sieht sie schon von weitem: Da stimmt was nicht. Hat doch jemand seinen Hund an ihrem Fahrrad angebunden! Kein Schoßhündchen, sondern ein zotteliges Riesentier, das aus der Dachrinne schlürfen könnte, sollte es sich auf die Hinterbeine stellen.
In Lydias Kindheit waren alle großen Hunde scharf. Als kleines Mädchen war sie also immer schnell wieder weg gewesen, wenn so einer gerade nicht an der Kette lag.
Sie ist wütend. Es kann aber nicht lange dauern. So ein Tier hat ja auch keine Zeit.
Also abwarten.
Ein Eis essen.
Auf die Uhr gucken.
Wieder zum Hund schauen.
Plötzlich bindet ihn ein Typ mit einem Fleshtunnel im Ohrläppchen los.
Nun traut sich Lydia.
„Das ist mein Rad.“
„Dann pass nächstes Mal einfach selbst drauf auf.“ Er grinst.
Cool, findet Lydia. Wenn der nur nicht so einen großen Köter hätte …