Im Sturm

Der Regen hatte den Strandsand durchgepeitscht. Was danach als Feinstes herumtrieb, pfefferte der Sturm auf meine Haut. Dazu das scharfe Licht und der rauschende Sound der Wellen.
Die Menschen waren noch nicht wieder da.
Plötzlich kam die Lust, den neuen stylischen Wurfring in den Wind zu säbeln. Boomerang-Würfe waren mit Frisbeescheiben schon immer ein Spaß, mit diesem schnittigen Spielzeug sollten sie zum Abenteuer werden!
Eine kleine Bewegung aus dem Handgelenk genügte. Der Ring schnellte hinauf, wurde kleiner, gewann noch einmal ruckartig an Höhe und kehrte lange nicht zurück. Schließlich stand er so weit über dem Strand, dass der Radius seines Niedergangs nicht mehr abzusehen war.
Ich schritt mal zur einen, mal zur anderen Seite, bis er dann doch wie ein fliegendes Messer an mir vorbeisauste, irgendwann an Tempo verlor und über den Sand schlingerte. Mir war klar, dass solch ein Retour einem Ahnungslosen den Kopf hätte kosten können.
Aber die Leute waren nach dem Regen immer noch nicht zurückgekommen.
Also durfte noch ein Wurf sein. Ganz locker nur.
Und wieder griff der Wind sich den Ring, machte ihn zum Geschoss und gab ihm aus Spaß einen seitlichen Stoß, so dass er über das Wasser segelte, eintauchte und für immer verschwand. Entsetzt starrte ich auf die Wellen.

Solche Ringe tauchen nicht wieder auf, wissen die Freaks im Internet.