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Damals, als Studentin, stand ich oft auf meinem U-Bahnsteig in Berlin und vertrieb mir die Wartezeit damit, nach Mäusen im Gleisbett zu suchen. Mein Blick war so auf den starren Schotter gerichtet, dass mir keine Bewegung im nächsten  Fünf-Meter-Abschnitt entging. Scheuklappen und Maus-Fokus.  Irgendwann zuckte ein vermeintliches Steinchen, trippelte an der Kante entlang und flitzte davon. Ab in die noch tiefere Unterwelt. Hin und wieder habe ich eine Ratte gesehen. Das war mir schon zuviel. Inzwischen weiß ich, dass etwa halb so viele Ratten wie Menschen in Berlin leben.

Aber: Heutzutage schaut in der Wartezeit kaum noch jemand ins Gleisbett.