Jürgen ist um die achtzig. Ein alter Mann, dachte er manchmal, als es ohne Stock nicht mehr ging. Er sah sich ja selbst nicht! Aber Bärbel hielt ihm auch nie den Spiegel vor, die Gute.
Nun musste er sich gar dieses monströse Gefährt anschaffen. Wenn er früher in die Stadt gegangen war, dann Schritt für Schritt. Jetzt sollte er das Ding vor sich herschieben. Step by step … Da konnte er nur lachen! Damit käme er keine Treppe hoch und in den Linienbus weder rein noch raus. Keiner konnte nachfühlen, was er durchmachte. Na, Bärbel vielleicht. Die sagte, er würde sich dran gewöhnen.
Er wollte nichts verpassen, immer dabei sein, so wie früher.
Der Nahverkehr bot ein Rollator-Training an, Jürgen und Bärbel machten sich auf den Weg. Die Busfahrer sind immer alle nett, das hatte er nie anders erlebt.
Er sah den Bus stehen und es wärmte ihn schon durch. Als dann seine Rollator-Einstellungen als optimal eingeschätzt wurden, ein zweites Mal. Er war immer ein Technik-Freak. Sowas merkten die hier sofort.
Es gibt Einstiegstricks. Klar. Die hat er sogar vorher schon ein bisschen gekonnt. Mit Festhalten zwischendurch. Und gleich Bremse anziehen! Aber rückwärts raus? Wie das denn? Da sah er doch nichts?
Nee, aber er kam hinaus. Schritt für Schritt. Eigentlich ganz einfach.
Bärbel faltete derweil mit einer Fernbedienung einen E-Scooter auf Kofferraumgröße zusammen. Was für ein Spaß. Jürgen wollte auch mal drücken, aber nur aus Interesse. Er hat ja seinen Rollator.
Und er hat noch so viel Leben vor sich.