In der Engen Gasse war eine Clematis an eine Hauswand gepflanzt worden. Zwei Sommer ist das bestimmt schon her. Als Rankhilfe sollten feine Stahlseile dienen, die – so hoch die Leiter reichte – den Weg nach oben wiesen, dann an einer verchromten Schraubhalterung abknickten und über die Gasse führten. Wie optimistisch!, hatte ich gedacht. Aber wenn die Pflanze es erst in Schaufensterhöhe geschafft haben würde, könnte sie sich auf diesem Weg auch weiter festkrallen. Abwarten.
Das Pflänzchen hat sich ins Zeug gelegt, jeden Haken an der Wand mit Umschlingungen begrüßt, die große Kurve genommen und bei der Gassenquerung sogar ein paar Verzweigungen entstehen lassen. Längst ist einer der Triebe am Haus gegenüber angekommen.
Dort fand er keinen Halt!
So schnell setzt auch niemand eine Bohrmaschine am alten Fachwerk an!
Doch es gab eine Lösung:
Bald also könnte die Clematis zum blühenden Gassen-Tor werden.