Na sowas!

Heute vor 31 Jahren habe ich Thomas Gottschalk getroffen. In Ostberlin. Ja, da gab es noch die Mauer, und ich hatte Mittagspause.
„Na sowas!“ im ZDF hatte ich geliebt!
Ich verstand nicht, warum die Menschen an ihm vorbeiliefen, ohne zu gucken.
Ich guckte. Und ich konnte kaum fassen, dass er es wirklich war – allein, wartend, in den Arkaden, die es nicht mehr gibt an der Friedrichstraße.
Blitzschnell zog ich meinen Taschenkalender hervor und reichte ihm auch einen Stift. Wenn ich irgendwann welche hätte, wollte ich das Autogramm noch meinen Kindern zeigen können.

Das habe ich jetzt getan. Im gleichen Karton wie die Kalender liegt auch mein altes Tagebuch. Mir wurde ganz heiß, als ich daraus vorlas. Meine Ängste von 1987. Die innige Freude über einen reparierten Kaltwasser-Anschluss in der besetzten Wohnung. Die Zweifel. Die Sehnsüchte.
Kein Wort über Thomas Gottschalk? Na sowas!