Was den Kater nicht stört

Martha fährt heute, den Katzenkorb auf dem Schoß, mit dem Bus nach Hause. Das Katerchen schläft. Die Bahnschranken sind geschlossen.
Der Busfahrer brummelt: „Ach du Scheiße!“ Und dann nochmal: „Scheiße!“
Zwischen den Schranken steht ein Fahrzeug, das allzu wagemutig ein wenig zu spät noch hinübergewollt hat. Der Mann ist schon ausgestiegen und rennt schreiend am Bahndamm entlang.
Der Busfahrer schaut in den Rückspiegel, er will den Abstand vergößern. Es könnte Scherbenflug geben. Die Smartphones schnellen in die Höhe, auf den meisten Bildern werden nur Köpfe drauf sein, verwackelt.
Das Katerchen lässt sich nicht stören, Martha weiß das.
Der Regionalzug leitet eine Vollbremsung ein und kommt in Sichtweite zum Stehen. Der Mann und der Lokführer diskutieren. Dann trabt der Mann zu seinem Auto zurück, lässt es ganz nahe an die Schranken rollen, stellt es parallel und kriecht unter der Schranke hindurch.
Im Schritttempo schleicht der Zug vorbei. Hinter den Scheiben drängen sich die Fahrgäste, ein Schiff wäre in Schlagseite geraten.
Im Bus raunen sich die Leute zu: „Passt durch!“
Das Katerchen gähnt.