Die Riesenspinne

Brügge ist wahrlich atemberaubend.
Manchmal sehnt sich aber auch solch eine Stadt nach einer zusätzlichen Attraktion. So krabbelte zum Museumsfest am vergangenen Wochenende eine Riesenspinne durch die Straßen. Als ein Objekt des französichen Künstlerkollektivs „la machine“ war sie – zerlegt – schon Tage zuvor angereist und mutierte dank der Expertenroutine vom Stahlpaket zum überaus gelenkigen Insekt. Damit es sich aufrichten, seine Beine in Bewegung setzen und den Blick dabei schweifen lassen konnte, brauchte es siebzehn Unerschrockene, die auf vibrierenden Sitzen generalstabsmäßig Anweisungen per Headset entgegennahmen und ihre Schaltknüppel bedienten. Die Spinne tat, was Spinnen nun mal tun, wenn sie nicht gerade ein Netz weben. Sie tippelte, eilte auch mal, drehte sich und pinkelte.

Und dann spie sie einen Schwall Spinnenspucke in die Menge.