Zunächst traf es mich eher oberflächlich: Wieder ein Leukämiefall – wie schrecklich!
Als mich der Aufruf ein zweites Mal erreichte, erkannte ich auf dem Foto das Gesicht von Friederike, hörte ihr schepperndes Lachen und sah plötzlich den Abgrund. Vor mehr als zwanzig Jahren waren wir uns fast täglich begegnet. Jetzt hatte sich ein Stopp-Schild vor ihre Füße gedrängt.
Ein Schritt weiter oder eine unbedachte Bewegung konnten genügen. So mochte es sich anfühlen.
Mit Knochenmarkspenden hatte ich mich noch nie beschäftigt.
„Mit vollen Segeln für Friederike … Du kannst helfen“ stand auf dem Flyer.
Also zog ich los.
„Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.“
Ein knackiger Spruch.
Es würde schnell gehen. Erstmal.
Noch schneller war ich wieder draußen, weil schon ein wenig zu alt für die Typisierung. Die DKMS macht keine Ausnahmen.
Doch meine Zwillingsschwester – ja, mit identischen Gewebemerkmalen! – wusste Rat. Seit Jahrzehnten registriert, würde sie doch spenden, falls ….
Ja, falls … Irgendwo wird es passen, Friederike!
Möglichst bald.