KALININGRADER NOTIZEN – Der Aschmann-Park

Die Baumwipfel, die von meinem Fenster aus zu sehen sind, machen mich neugierig.
Das Grün scheint greifbar nahe zu sein. Über Umwege, entlang der endlosen Mauer des Militärkrankenhauses, führt ein Pfad in den Wald. Wilde Feuerstellen säumen den Weg und manches, was vergessen wurde wieder mitzunehmen, liegt locker herum oder klemmt in den Astgabeln.
Bis zur Lichtung will ich laufen. Es ist ein See. Und er erinnert mich verblüffend an den Faulen See zu Hause.

Feuermachen ist hier also verboten – wegen der Denkmäler von städtischer Bedeutung? Ich finde sie nicht. Aber Stufen gibt es noch.

Ein Trampelpfad führt um den See herum und dann zu einem Ausgang, den ich nun als offiziellen Eingang wahrnehme: Willkommen im MAX-ASCHMANN-PARK.
Schon bin ich wieder zwischen den Hochhäusern und stehe drei Ecken weiter vor dem bereits vertrauten Supermarkt.
Dann will ich’s wissen:
Max Aschmann, Weinhändler, hatte 1903 der Stadt Königsberg 100.000 Reichsmark für die Anlage eines Parks vermacht, der nach ihm benannt und nie veräußert werden sollte.

Früher hieß die heutige Park-Allee
Aschmann-Allee.