Zwei bis drei Zentimeter

Im Posteingang meines Mailaccounts finde ich einen Namen aus Zeiten, in denen vom Internet noch keine Rede war. Als Bibliophilen kannte ich ihn. Und als Wortkünstler.
Es fühlt sich fast so an, als hätte Ringelnatz geschrieben.
Er sei nun uralt geworden und räume auf. Ob ich im Bücherregal noch zwei bis drei Zentimeter frei hätte? Und ob sein Gedrucktes überhaupt willkommen sei?
Drei Tage später wartet draußen im Briefkasten eine Büchersendung.
Zweieinhalb Zentimeter. Klar, dass er es wortwörtlich gemeint hatte.
Lürische Ybungen, ein nummeriertes Exemplar. Auf dem Cover wetteifern Ü und Y neben B und L, als läge immer alles so nahe beieinander wie im Buchstabenbeutel eines Scrabble-Spiels.
Liegt es ja auch.
Es kommt nur auf die Wahrnehmung an.